Wie wird Leiden heute in Büchern dargestellt und welche Parallelen und Veränderungen zur Passionsgeschichte Jesu können beobachtet werden? In der Passionszeit werden die Pastorinnen und Pastoren an St. Jacobi über literarische Werke zu diesen Fragen predigen.
Sonntag, 5. März: Pastorin Lisa Tsang
Den Anfang macht „Vom Aufstehen“ von Helga Schubert. „Es ist eine Beschwernis in einer Diktatur zu leben“, sagt die 80-jährige Schriftstellerin. Die DDR, in der sie aufwuchs und unter deren Einschränkungen sie litt, hat sie gelehrt, genau hinzuschauen, auch nach dem Ende 1989. Ihre Geschichte und die ihrer Mutter erzählen vom leisen Mut, von Zumutungen, äußerer Unfreiheit und innerer Weite, vom Leiden und von der Hoffnung.
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Sonntag, 12. März: Pastor Patrick Klein
Im Gottesdienst steht der Jugendroman „Krabat“ von Otfried Preußler im Mittelpunkt. Die Geschichte basiert auf einer sorbischen Sage und erzählt vom Lehrling Krabat, der sich gegen einen dunklen Zaubermeister behaupten muss. „Krabat“ ist eine Erzählung von echter Freundschaft, von wahrer Liebe und von der Macht des Guten über das Böse. Im Gottesdienst begeben wird uns auf die Spur dieser faszinierenden und wunderschönen Passions- und Ostererzählung.
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Sonntag, 19. März: Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist
„Säe den Weizen, Ukraine: Lyrik zum Krieg“: Warum dichten seit Kriegsbeginn so viele, gerade junge Menschen in der Ukraine? Grigory Semenchuck, selbst Dichter, vermutet, dass es den Jungen seines Landes in dieser Zeit leichter fällt, Dichterinnen und Dichtern zuzuhören und zu vertrauen als den Politiker*innen. Lyrik sei Rebellion, Provokation und Protest. Vielleicht können Gedichte helfen, das Leben und die Welt zu ordnen, besonders jetzt, da sie jeden Tag aufs Neue zu zerfallen drohen.
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Sonntag, 26. März: Pastor Bernd Lohse
Das Buch „Die Brüder Löwenherz“ von Astrid Lindgren erzählt die Geschichte vom Tod des einen Bruders und von den Versuchen des anderen, den Tod als Grenze zu überwinden, indem er eine Welt jenseits des Horizonts erschafft. Es geht um den Glauben als Quelle der Resilienz und die Phantasie als Kraftort, um der unfassbaren Gegenwart zu entfliehen und sie letztlich zu meistern.
Sonntag, 2. April: Pastor Thorsten Gloge
Unter anderem eine Leidensgeschichte ist „Becks letzter Sommer“ von Benedict Wells: Der Musiklehrer Robert Beck leidet an sich selbst und dies noch mehr, als er in seinem litauischen Schüler Rauli Kantas einen viel besseren Musiker erkennt, als er selbst es ist. Beck macht es sich zur Aufgabe, ihn zu fördern, gerät jedoch immer wieder in den Widerspruch zu seinen eigenen gescheiterten Ambitionen als Musiker. Rauli jedoch, in den Beck so große Hoffnungen setzt, hintergeht seinen Förderer immer wieder.
Karfreitag, 7. April, Pastorin Lisa Tsang
Am Karfreitag wird die Predigtreihe beschlossen mit Gedanken über die letzten Worte Jesu aus den Evangelien und Arien aus der Johannespassion.
Predigtreihe vom 5. März bis 7. April, jeweils 11:00 Uhr